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Uns selbst nehmen Trennungen von einem ehemals geliebten Menschen besonders mit. Wie ist es, wenn außerdem noch ein Kind im Spiel ist? Als Unbeteiligte an einer Trennung oder Scheidung fällt es Kindern besonders schwer, zu verstehen, weshalb sich die Eltern trennen. Gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie sich als Elternteil richtig verhalten. Wie Ihnen das gelingt, erfahren Sie hier.
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Eva-Maria Hesse ist systemische Paar- und Familientherapeutin. Sie berät in ihrer Praxis in Nürnberg Singles und Paare sowohl zum Umgang mit Trennung und Krisen als auch zu Achtsamkeit, gelingender Partnerschaft und Resilienz. Als gefragte Expertin hält sie Vorträge und beantwortet in verschiedenen Medien Fragen zu Beziehungsthemen. Detaillierte Informationen finden Sie auf ihrer Homepage.
5 Tipps für eine Trennung mit Kind
Mama und Papa wohnen nicht mehr am gleichen Ort und möchten nicht mehr zueinander gehören. Wie kann das sein? Kindern fällt es schwer, eine Trennung oder Scheidung der Eltern nachzuvollziehen. Schnell kann es dazu kommen, dass sie sich selbst die Schuld geben oder dauerhafte Folgen für ihre Entwicklung mit sich tragen, wenn nicht richtig mit ihnen umgegangen wird.
“Also Kinder neigen tatsächlich dazu, die Schuld bei sich zu sehen, weil Kinder egozentrisch denken. Kinder beziehen vieles einfach auf sich. Und da muss man natürlich dann den Kindern schon erklären, dass es überhaupt gar nichts mit dem Kind zu tun hat und an der Beziehung zum Kind wird sich auch so gesehen nichts ändern.” -Eva-Maria Hesse
Mit diesen 5 Tipps können Sie das verhindern und sich selbst und Ihrem Kind helfen:
- Gemeinsames Gespräch – Haben Sie und Ihr Partner oder Ihre Partnerin sich dazu entschlossen, die Beziehung zu beenden, ist es dennoch wichtig, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Kind reden. Es ist wichtig, dass Sie versuchen, Ihre persönlichen Konflikte beiseitezulegen und Ihrem Kind erklären, was passiert ist, warum Sie sich trennen und wie es weitergeht.
- Fragen beantworten – Ihr Kind wird mit Sicherheit Fragen haben. Schieben Sie die Sorgen und Ängste Ihres Kindes nicht beiseite. Auch wenn es Ihnen schwerfällt, mit der Situation umzugehen, ist es besonders wichtig, dass Sie sich dennoch um die Fragen und Ängste Ihres Kindes kümmern. Seien Sie dabei so offen und ehrlich, wie es geht.
- Streits vor dem Kind vermeiden – Auch wenn Sie Konflikte mit Ihrem Ex-Partner oder Ihrer Ex-Partnerin haben, sollten Sie beide sich vor Ihrem Kind zurücknehmen. Weitere negative Situationen und Stresszustände können sich negativ auf Ihr Kind auswirken. So können Sie zeigen, dass es auch nach einer Trennung gut weitergehen kann.
- Keine negativen Worte über den Partner – Ihre Wut auf Ihren Ex-Partner oder Ihre Ex-Partnerin sollten Sie für sich ausleben. Versuchen Sie nicht Ihr Kind durch schlechte Worte auf eine Seite zu ziehen. Ihre Konflikte sind nicht die Konflikte Ihres Kindes.
- Gemeinsame Zeit – Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es Sie nach der Trennung als Elternteil nicht verlieren wird. Verbringen Sie gemeinsame Zeit und sammeln Sie Erlebnisse, die nur Ihnen beiden gehören. So erkennt Ihr Kind, dass es auch eine schöne Zeit mit einem der Elternteile haben kann.
Was passiert, wenn es schief geht?
Die Trennung wird keinesfalls ohne Auswirkungen an Ihrem Kind vorüberziehen. Das haben bereits zahlreiche Studien belegt. Wenn Sie aber wissen, wie sich Ihr Kind durch eine Trennung verändern kann, können Sie sich besser darauf vorbereiten und an die Bedürfnisse Ihres Kindes anpassen. Wie sich Ihr Kind verändern kann, haben wir in 7 Punkten für Sie zusammengestellt:
- Soziale Abgrenzung
- Stimmungsschwankungen
- Wut & Trauer
- Schuldgefühle
- Verlustängste
- Konzentrationsprobleme
- Essstörungen
“Kinder sind oft sehr feinfühlig, was Stimmungen anbetrifft, denn über den Verstand läuft es gar nicht so, sondern eher über das Empfinden. Ob da eine gute Stimmung ist, ob ein respektvoller, liebevoller Umgang da ist, das merken Kinder schon. Das geht an Kindern nicht spurlos vorbei.” -Eva-Maria Hesse
Der rechtliche Rahmen – eine Checkliste
Auch auf der rechtlichen Seite sollten Sie darauf achten, wie Sie die Trennung für Ihr Kind am leichtesten machen. Sie sollen auf jeden Fall vermeiden, dass Ihr Kind zum Gegenstand eines Rechtsstreits wird. Durch einen strukturierten und geregelten Ablauf können Sie die Situation unkompliziert lösen. Wir haben für Sie eine 3 Punkte in einer Checkliste zusammengestellt, die Sie rechtlich klären sollten:
- Sorgerecht – Der wichtigste Punkt, den Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin und Ihrem Kind klären müssen, ist das Sorgerecht. Bei wem wird das Kind in der Zukunft wohnen? Können Sie ein gemeinsames Sorgerecht meistern? Achten Sie auch auf die Bedürfnisse des Kindes. Wer kann die besten Möglichkeiten liefern? Versuchen Sie diese Frage am besten außerhalb eines Rechtsstreits zu klären, um sich und Ihrem Kind Stress zu ersparen.
- Gemeinsame Zeit – Nachdem Sie geklärt haben, bei wem Ihr Kind leben wird, sollten Sie mit Ihrem Ex-Partner oder Ihrer Ex-Partnerin klären, wann und in welchen Abständen Besuche stattfinden. Auch Feiertage und andere wichtige Termine sollten unbedingt abgeklärt werden. So vermeiden Sie Streits und Verwirrung für Ihr Kind.
- Unterhaltszahlungen – Auch dieses Thema ist besonders wichtig. Nachdem Sie sich getrennt haben, sollte Ihr Kind dennoch finanziell versorgt sein. Generell richtet sich die Höhe der Unterhaltungszahlung nach dem Einkommen des Zahlenden. Hierfür orientiert man sich meistens an der Düsseldorfer Tabelle. Kümmern Sie sich darum, dass der Prozess fair und ohne Komplikationen abläuft.
“Das Wichtigste ist immer dieses berühmte zum Wohl der Kinder. Die sollten halt möglichst gut aus der ganzen Geschichte rauskommen, weil die können natürlich da überhaupt nichts dafür und von daher wäre es toll, wenn man guckt, dass man ein gutes Elternpaar nach wie vor bleibt.” -Eva-Maria Hesse
Fazit: Trennung mit Kind – Bedürfnisse des Kindes beachten
Generell gilt: Jedes ist Kind ist anders! Es gibt nicht den einen richtigen Weg, eine Trennung mit Kind zu meistern. Mit den oben genannten Tipps haben Sie einen guten Leitfaden, an dem Sie sich orientieren können. Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie auf die Bedürfnisse Ihres Kindes achten und Ihrem Kind zuhören. So können Sie Ihre Trennung für Ihr Kind so einfach wie möglich machen.
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