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Immer häufiger wird man mit dem Thema offene Beziehungen konfrontiert. Im Freundeskreis, in Ratgeber-Magazinen und vor allem bei jüngeren Leuten ist dieses Beziehungsmodell zunehmend beliebter. Doch was genau ist eine offene Beziehung? Was bedeutet Polyamorie? Und welche Regeln sollte man bei solchen Beziehungsmodellen berücksichtigen? Wir erklären, was es zu beachten gilt, damit eine offene Beziehung nicht zum Beziehungsende führt.
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Was ist eine offene Beziehung?
Bei einem offenen Beziehungsmodell werden die Türen in der Beziehung geöffnet und die Partner haben mehr Freiräume. In den meisten Fällen geht es dabei um Sex mit anderen Menschen, außerhalb der Beziehung. Die Gründe dafür können sehr vielfältig sein, häufig bekommt man jedoch Folgendes zu hören: Die Partner lieben sich eigentlich gegenseitig noch immer, allerdings herrscht Langeweile im Bett. Als Lösung wird dann über eine offene Beziehung gesprochen, die es beiden Partnern möglich macht, mit neuen Partnern sexuelle Erfahrungen zu machen.
Ungemein wichtig sind dabei vorab festgelegte Regeln, die die Bedürfnisse und Voraussetzungen beider Partner berücksichtigen. Vorab ist zu erwähnen, dass eine offene Beziehung zwar ein Ausweg aus einer eingeschlafenen Beziehung sein und die Beziehung am Ende retten kann, allerdings führen solche Versuche auch häufig zum Ende einer Partnerschaft.
5 Regeln für eine funktionierende offene Beziehung
Eine gut funktionierende Kommunikation zwischen den beiden Partnern ist das A&O für solche Experimente. Schnell können Eifersucht, Missverständnisse und Frust zu Streit und Trauer führen, deshalb muss man vorab geklärt haben, welche Dinge es zu beachten gibt, damit sich beide wohl fühlen:
- Verhütung als Grundvoraussetzung
Safer Sex ist absolut wichtig, für offene Beziehungen. Eine vernünftige Verhütung sollte in jedem Fall Grundvoraussetzung sein. Insbesondere wenn es mehrere verschiedene Sexualpartner gibt, sollte man Rücksicht auf seinen ursprünglichen Partner nehmen und ebenfalls sich schützen. Deshalb sollte man klären, ob und vor allem in welcher Form verhütet werden soll.
- Regeln für sexuelle Kontakte
Genauso wichtig wie das Thema Verhütung ist die generelle Eingrenzung der sexuellen Kontakte. Wie viele weitere Partner sind für den anderen tragbar, wie häufig ist es akzeptabel, dass der andere außer Haus übernachtet? Nicht selten gibt es die Regel, dass es keinen fremden Sex in der gemeinsamen Wohnung geben soll oder das Sex in der Heimatstadt tabu ist.
- Von anderen Sexualpartnern berichten?
Auch dieser Aspekt ist ein heikles Thema in Beziehungen. Man weiß, dass der andere die Freiheit hat, mit anderen Personen zu schlafen, aber nutzt er diese Gelegenheit auch und wenn ja, wie oft? Sehen die Sexualpartner besser aus, wo wohnen sie, wie oft trifft sich der Partner mit anderen? All diese Fragen könnten vom Gegenüber zwar beantwortet werden, jedoch macht uns oft die Antwort nicht glücklicher. Man sollte sich vorher gut überlegen, ob man wirklich wissen will, wann und mit wem der Partner Sex hatte.
- Gemeinsame Zeit einplanen
Eine offene Beziehung sollte nicht bedeuten, dass man den festen Partner gar nicht mehr sieht und ständig mit anderen Menschen unterwegs ist. Stattdessen sollte man sich erst recht gezielt Zeit freischaufeln, um eine ausgelassene Zeit mit dem Partner genießen zu können. Feste Tage oder vorab geplante Unternehmungen helfen dabei, sich nicht aus den Augen zu verlieren.
- Regelmäßige Absprachen
Anfangs kann es für beide Partner ein Segen sein, die Beziehung nach außen zu öffnen. Beide verspüren ein Freiheitsgefühl, Aufregung und Neugier und sind positiv gestimmt. Das kann sich allerdings schnell verflüchtigen und allmählich treten Zweifel auf. Ist das Gefühl von Eifersucht doch zu groß? Dann ist es ungemein wichtig, dem Partner von seinen Sorgen zu erzählen und nach Lösungen zu suchen. Verschweigt man die unguten Gefühle, wirkt sich das schnell auf die Beziehung aus und man verliert das gegenseitige Vertrauen.
Offene Beziehung als Beziehungsretter?
In den meisten Fällen denken Paare erst über eine offene Beziehung nach, wenn es in der Partnerschaft nicht mehr richtig läuft. Nach etlichen Jahren verflüchtigt sich häufig das anfängliche Gefühl in einer Beziehung, in der man gar nicht genug vom Partner bekommen konnte.
Liegt die Sehnsucht nach anderen Partnern an der Unzufriedenheit am Sexualleben, kann eine offene Beziehung in der Tat ein Beziehungsretter sein. Natürlich nur, wenn diese Lösung für beide Partner eine Option ist. Manchmal sucht man einfach nach neuen Erfahrungen und Abwechslung. In einigen Fällen konnte durch das offene Modell das gemeinsame Miteinander im Alltag signifikant verbessert werden. Schwierig wird es allerdings, wenn es um mehr geht als nur das Sexualleben. Sucht man grundsätzlich etwas Anderes und ist generell unzufrieden mit der Partnerschaft, führt eine offene Beziehung meist zu keiner Verbesserung, denn wagt man einmal den Schritt in eine offene Beziehung, gibt es kein Zurück mehr.
Offene Beziehung und Polyamorie – Worin besteht der Unterschied?
Offene Beziehungen beziehen sich meist auf das Sexualleben der beiden Partner. Meist geht es dabei um eine rein körperliche Beziehung. Polyamorie meint hingegen, dass eine Person mehrere Liebesbeziehungen führt und dabei auch mehrere Gefühle zu anderen Personen aufbaut.
Diese Form einer offenen Beziehung kommt allerdings deutlich seltener vor. Zu wissen, dass der eigene Partner auch echte Gefühle zu weiteren Menschen hat, ist für die meisten Menschen ein No-Go. Zumindest wollen die meisten Menschen wissen, dass man bezüglich der Gefühle die einzige Person für den Partner ist.
Fazit: Offene Beziehungen können Beziehungen retten, aber auch zerstören
Eine offene Beziehung sollte keinesfalls spontan und unüberlegt als ein Beziehungsretter eingeführt werden. In solchen Fällen wird die Beziehung sehr wahrscheinlich zerbrechen. Entscheidet man sich allerdings für ein solches Modell, ist es wichtig, dass beide Partner einverstanden sind und klare Regeln im Voraus vereinbart wurden. Sind die Rahmenbedingungen klar besprochen, können offene Beziehung funktionieren.
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